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Betreuer von Lottogewinnern haben schon alles erlebt: Luftsprünge und Freudentränen, aber auch komplette Fassungslosigkeit. Ein Gewinnbetreuer von Lotto Bayern gibt nun einen Einblick in die vielen interessanten und oft lustigen Geschichten von glücklichen Gewinnern, die er über die Jahre erleben durfte. Manche davon sind so einzigartig, dass sie ihm für immer im Gedächtnis bleiben werden.

Zunächst einfach die pure Freude

Glückspilze, die tatsächlich den großen Gewinn im Lotto abräumen, können den Moment des Triumphes meist nicht in Worte fassen. Absolute Ekstase und Freude werden zu einem überwältigenden Gefühl von Glückseligkeit. Wer einen lebensveränderten Betrag gewinnt, wie man ihn bei den dicken Jackpots auf Online-Plattformen wie Lottoland ergattern kann, der ist auch oft für einen Moment einfach nur komplett fassungslos. Es sind einfach zu viele Gedanken, die dann von jetzt auf gleich auf einen einprasseln.

Je nach Gewinnsumme müssen einige wichtige Entscheidungen getroffen werden. Diese sollten also nicht im ersten Augenblick des überschäumenden Glücks schon auf den Tisch kommen. Nach ausgiebigem Genießen und ein paar Tagen „sacken lassen“ haben sich Lottogewinner nicht in seltenen Fällen dazu entschieden, einen offiziellen Gewinnbetreuer der Lotteriegesellschaft einzubeziehen.

Bei großen Gewinnen im Millionenbereich, die regelmäßig auch beim Eurojackpot ausgeschüttet werden, ist es wichtig, sich an einen Berater zu wenden, der solche Situationen aus seiner täglichen Arbeit kennt und entsprechende Ratschläge geben kann. Ein solcher Gewinnbetreuer ist auch Rainer Holmer. Seit über 17 Jahren arbeitet er bei Lotto Bayern und kümmert sich um Spieler, die mehr als 100.000 Euro gewonnen haben.

Die Geschichten, die der 48-jährige Holmer in dieser Zeit erlebt hat, ähneln sich zwar in der Art und Weise, dennoch sind sie doch so verschieden und individuell. „Bei mir im Büro können die Gewinner was trinken, auf meiner Couch ausschnaufen und reden“, sagt Rainer Holmer über seine Kunden. Zu diesem Zeitpunkt wissen die meisten Leute erst seit ein paar Tagen, dass sie gewonnen haben. In der Münchner Lotto-Zentrale wird dann die Quittung geprüft und das Geld überwiesen.

„Meine Aufgabe ist dabei nur, die Großgewinner beglückwünschen zu dürfen“, erläutert Holmer und ergänzt lachend: „Eine sehr angenehme Aufgabe übrigens.“ Und eines scheinen die Tipper alle gemeinsam zu haben, nämlich die Panik davor, den Gewinnschein zu verlieren, bevor sie ihn in bei einer offiziellen Stelle vorzeigen können.

Die Sorge um den Lottoschein mit den Gewinnzahlen

„Die Leute erfahren ja schon ein paar Tage vorher, dass sie gewonnen haben. Und da bekommen viele schon Angst, dass etwas mit dem Zettel passieren könnte. Weil ohne Zettel – kein Gewinn“, erzählt Rainer Holmer.  Der Lottoschein einer Frau habe mal total nach Kaffee gerochen, denn „die Quittung hat sie in ihrer Kaffeedose aufbewahrt“. Ein Mann hat den Schein tatsächlich in seiner Tiefkühltruhe eingefroren, da er meinte, dort sei er am sichersten.

Ein weiterer Gewinner hat ihn zwischen seinen unbezahlten Rechnungen versteckt, da ihm diese bestimmt nicht gestohlen werden würden. „Die allermeisten bewahren ihre Quittung aber unter dem Kopfkissen auf. Sie können aber nicht darauf schlafen, weil sie permanent nachschauen, ob er noch da ist“, sagt Holmer, der in seiner langen Karriere als Gewinnbetreuer vieles erlebt hat. Einige dieser Geschichten werden ihm immer besonders in Erinnerung bleiben. Jemanden, der seinen Gewinnschein verloren hat, musste Holmer noch nicht erleben.

Ein anderer Lottogewinner, ein Handwerker aus Franken, konnte die Pleite seines Betriebes aufgrund von nicht bezahlten Kundenforderungen durch einen Jackpot-Gewinn abwenden. „Er hatte sich schon Geld von Freunden geliehen und stand trotzdem vor dem Aus“, erzählt Holmer von der Geschichte. Es sei wie ein „Märchen aus Tausend und einer Nacht“, als dieser fast insolvente Handwerker plötzlich sechs Richtige hatte. Mit dem Gewinn konnte er seinen Betrieb und die Arbeitsplätze seiner Mitarbeiter retten.

Sehr bewegt hat Lotto-Berater Holmer vor allem die Geschichte eines Mannes, der mehrere Millionen gewonnen habe und trotzdem betrübt vor ihm saß. „Er hat dann gesagt „Schauen Sie Herr Holmer, ich würde Ihnen jetzt die ganzen Millionen da lassen, wenn meine Frau dafür wieder gesund werden würde. Dem hätte ich so gerne geholfen, aber das kann ich natürlich leider nicht.“ Solche Aussagen würden wohl niemanden kalt lassen.

Lotto-Betreuer Holmer erinnert sich persönlich noch besonders an den bayerischen Rekordgewinn von 2015. Damals hatten drei Handwerker mehr als 33 Millionen Euro gewonnen. „Die haben noch nie vorher gespielt, das war ihr erster Schein, daran erinnere ich mich gerne zurück“, erzählt Holmer. Der Erste von ihnen hat sich einen Bulli gekauft, sich sein Surfbrett geschnappt und war auf und davon.  Der Zweite war nur froh, all seine Schulden mit einem Schlag abbezahlen zu können und der Dritte blieb in seinem Beruf, bediente aber nur noch Kunden, die ihm sympathisch waren.

Wie wird man Gewinnbetreuer?

Seit über 17 Jahren arbeitet der 48-jährige Rainer Holmer mittlerweile als Gewinnbetreuer bei Lotto Bayern. Aber wie kommt man an einen Job, bei dem man andere in ihrer Phase des Glücks unterstützend begleiten darf? Er sei „wie die Jungfrau zum Kind an den Job gekommen“. Nachdem er Deutsch und Geschichte auf Lehramt studiert hatte, erfuhr er, dass beim Lotto-Kundenmagazin „Glücksblatt“ jemand in den Erziehungsurlaub geht. Er bewarb sich und wurde daraufhin genommen. Er begann dort mit einfachen Texten, arbeitete sich aber schnell zum Interviewer von Großgewinnern hoch.

Seine Erfahrungen in diesem Beruf möchte Lotto-Mann Holmer in keinster Weise missen. Das Gefühl zu wissen, dass er diesen Leuten helfen kann, ihr Glück zu konservieren, damit es bis ans Lebensende anhält, macht auch ihn froh. Und besser, als ständig mit miesgelaunten Menschen in Berührung zu kommen, ist es ohnehin. „Das Schönste an meinem Beruf ist, dass ich zu über 99 Prozent mit sehr glücklichen Leuten zusammen bin. Ich glaube, dass alles, mit dem wir uns umgeben, einen Einfluss auf uns selber hat“, meint Holmer.

Manchmal verleitet ihn das Glück der Anderen sogar dazu, selbst Lotto zu spielen. „Einmal habe ich mit den Zahlen zehn Euro gewonnen, das hat mich ziemlich aus den Latschen gehauen“, sagt der Gewinnbetreuer Rainer Holmer lachend.