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Die Wahrscheinlichkeit, im Lotto zu gewinnen, ist nicht besonders hoch. Da stellt sich die Frage, ob die Mathematik Abhilfe leisten kann und sich durch clevere Zahlenkombinationen die Chancen auf einen Hauptgewinn bei der nächsten Ziehung erhöhen lassen. Der Mathematiker Christian Hesse gibt Aufschluss.

Lotto ist ein Glücksspiel, doch was bedeutet Glück?

„Glück lässt sich auch mathematisch erfassen, allerdings muss vorher erst definiert werden, was Glück überhaupt bedeutet“, erklärt der Mathematiker Christian Hesse. Mit Glück wird das positiv Unerwartete beschrieben, also ganz klassisch der Lotto-Gewinn. Pech auf der anderen Seite bedeutet nicht einfach nur, kein Glück im Lotto gehabt zu haben und dadurch leer ausgegangen zu sein, sondern die richtigen Zahlen korrekt getippt zu haben, jedoch vergessen zu haben, den Schein auch abzugeben.

Nun verhält es sich beim Lotto so, dass die Wahrscheinlichkeit für das glückliche Ereignis, beispielsweise sechs Richtige plus Superzahl beim deutschen Klassiker 6 aus 49 zu tippen, mit 1 zu 140 Millionen ziemlich gering ist. Zwar mag die Zahl ausgeschrieben noch greifbar erscheinen, doch ist das Auftreten dieses Zufalls kaum vorstellbar. Hesse beschreibt zwei Szenarien, um die Wahrscheinlichkeit bzw. Unwahrscheinlichkeit eines Gewinnes beim deutschen Lotto bildlicher darzustellen:

Bei diesem Gedankenspiel wird eine Bierflasche an einem beliebigen Platz auf einem Fußballfeld abgestellt. Über dem Feld fliegt kreuz und quer ein Vogel, der ein Samenkorn im Schnabel trägt. Irgendwann lässt der Vogel das Samenkorn fallen. Dass genau in die Flasche fällt, ist ähnlich der Wahrscheinlichkeit eines beim Lotto.

Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Fußweg von 15 Minuten ums Leben zu kommen, ist so hoch wie der Gewinn der Lotterie. Wenn also der Weg zur lokalen Lotto-Annahmestelle dieser Strecke entspricht, ist es folglich genauso gut möglich, nie an das Ziel zu gelangen, wie die Lotterie zu gewinnen. Zum Glück gibt es mittlerweile die Möglichkeit Lotto auch online zu spielen.

Chancen auf den Einzelsieg erhöhen

Eins vorneweg: Allein schon die Teilnahme am EuroJackpot (als Alternative zum Lotto 6 aus 49), sorgt für deutlich höhere Chancen auf die Millionen.

Doch gibt es Möglichkeiten, die Gewinnchancen durch intelligente Zahlenkombinationen zu verbessern? Der Mathematiker Hesse sieht das sehr nüchtern: „Es gibt zwar keine schlaue Methode, um die winzige Chance auf einen Lottogewinn zu verbessern. Doch man kann clevere Zahlen tippen, damit man im unwahrscheinlichen Fall eines Hauptgewinns nicht mit anderen teilen muss.“

Wenn man jede Ziehung einzeln betrachtet, ist die mathematische Wahrscheinlichkeit bestimmter Gewinnzahlen immer gleich groß. Es ist also egal, ob man einen bestimmten Geburtstag tippt, die Gewinnzahlen der letzten Woche nimmt oder einen Wahrsager befragt. Jedoch kann die richtige Wahl der Zahlen stark die Gewinnsumme beeinflussen, denn wenn neben einem selbst auch weitere Spieler die richtigen Zahlen getippt haben, dann wird der Jackpot geteilt. So macht es Sinn, besondere Zahlenkombinationen zu wählen, die eher selten getippt werden.

Vermeiden sollte man daher Zahlen, die Geburtstagsdaten entsprechen könnten. Ganz besonders häufig werden die Zahlen eins bis zwölf getippt, da diese für die Geburtsmonate stehen. Aber auch die Zahlen bis einschließlich der 31 werden als Kalendertage ebenfalls noch sehr oft von den Spielern getippt. Laut Hesse sollte die Gesamtsumme der getippten Zahlen 164 oder mehr betragen. So würde eine Tippgleichheit mit 80 Prozent der Datumspieler vermieden werden.

Weitere Zahlen, um die ein Bogen geschlagen werden sollte, sind die Gewinnzahlen der letzten Ziehung, lineare Kombinationen wie 1, 2, 3, 4, 5, 6 und 7, sowie Zahlenkombinationen, die aus Mustern wie Rauten oder senkrechten und diagonalen Linien resultieren. Systematische Tipps werden ebenfalls von vielen Spielern gleich getippt, egal wie ausgeklügelt die Zahlenfolge auch sein sollte.

So erhöht man die Siegeschancen, wenn man mehrere Lottoscheine ausfüllt

Selten spielen Lottospieler nur einen Lottoschein bzw. ein Tippfeld, daher kann man am Kiosk auf dem Los des EuroJackpots gleich acht Käschen ausfüllen. So sagt Hesse, dass man die Siegeschancen beträchtlich vergrößern kann, wenn man nach einem besonderen Schema tippt. Beim Samstagslotto, wir sind also wieder beim Klassiker 6 aus 49, mit sechs Zahlen sieht das wie folgt aus:

Zuerst müssen fünf Zahlen gewählt werden, danach werden 44 Lottoscheine mit den entsprechenden fünf Zahlen ausgefüllt. Zusätzlich wird numerisch eine sechste Zahl mit eingetragen. Beim ersten Schein die 1, beim zweiten Schein die 2 usw. Die Zahlen, die bereits in den fünf ausgewählten Zahlen enthalten sind, werden natürlich übersprungen. So kommt man am Ende auch auf 44 Lottoscheine und nicht auf 49. Über dieses System wird die Wahrscheinlichkeit in der Hinsicht geändert, dass man schon mit fünf richtigen den Jackpot knacken kann, anstatt mit sechs.

Natürlich muss man bedenken, dass hierbei 44 Lottoscheine ausgefüllt werden müssen und dass alle Scheine wertlos sind, wenn keine der fünf gewählten Zahlen bei der Ziehung gezogen werden. Im glücklichen Fall, dass die fünf Zahlen richtig sind, hat man jedoch einmal sechs Richtige, einmal fünf Richtige mit der Zusatzzahl, sowie 42-mal fünf Richtige.

Auch extrem seltene Fälle treten ein

Unabhängig davon, wie hoch die Gewinnchancen beim Lotto stehen, irgendwann wird das Ereignis des Sieges eintreten. Je mehr gespielt wird, desto schneller wird dies auch geschehen. So ist es sogar möglich, dass dieselbe Person an zwei Ziehungen hintereinander den Jackpot abräumt, wie es beispielsweise in den USA eingetreten ist. Innerhalb von vier Wochen hat eine Frau zwei Lottoscheine abgegeben und bei beiden Versuchen alle Zahlen richtig geraten. Unmöglich ist beim Lotto nichts. Die Chancen, ähnlich glücklich zu sein wie die Amerikanerin, betragen jedoch 1 zu 17 Trillionen - das ist eine Zahl mit 18 Nullen.

Dadurch, dass weltweit Woche für Woche Millionen von Lottospielen gespielt werden, treten derart seltene Ereignisse jedoch auch manchmal auf. So beträgt die Chance pro Jahrzehnt, dass eine einzelne Person gleich zweimal den Jackpot einheimst, etwa 50 zu 50. Hesse erklärt, dass seltsame Ereignisse, ob glücklich oder unglücklich, zwar selten geschehen würden, doch schon alleine in Deutschland mit seinen 80 Millionen Einwohnern würden diese außergewöhnlichen Vorkommnisse immer mal passieren. Ein größerer Zufall wäre es, wenn an einem Tag gar nichts Seltsames geschehen würde.